Die Kunsttherapie(KT) wirkt allgemein heilsam durch aktive, kreative Prozesse und gehört zu den „Non-verbalen Therapien“. Prozesse und Ergebnisse der Klienten werden nicht bewertet, wohl aber gewertschätzt als Ausdruck des momentanen Befindens, wie auch immer das Geschaffene aussehen mag.
Man muss also nicht malen oder zeichnen können. Die Gestaltungsobjekte gelten als Mittel zur gegenseitigen Kommunikation, selbst, wenn das Blatt leer bleiben sollte!
Die Besonderheit in der KT im Vergleich zu anderen Therapien besteht darin, dass Erlebnisweisen in symbolischer Form festgehalten werden können und, sorgsam aufbewahrt, immer greifbar nachzuvollziehen bleiben. Einzelne Entwicklungsschritte und Fantasien können so zu eigenen Lösungskonzepten führen.
Schwer in Worte zu formulierendende Emotionen und Zustände können in der eigenen Form kommuniziert werden und Klienten sind viel weniger auf die Fantasie der Therapeuten angewiesen, die vielleicht mit ihren anderen inneren Bildern etwas Anderes daraus machen.
Beide Personen interagieren so, dass das Geschaffene als „Drittes“ in die Beziehung eintritt. Kritische Inhalte können so auch indirekt über das Geschaffene zum Ausdruck gebracht werden, was in den meisten Fällen als sehr erleichternd empfunden wird.
In welcher Weise die Objekte besprochen werden bedarf eines guten Einfühlungsvermögens, einer guten Intuition und Ausbildung sowie Erfahrung seitens der Therapeuten.
Die Klienten entscheiden, ob und inwieweit ihre Objekte besprochen werden und können so auch einmal üben, Nein zu sagen, wenn sie es so empfinden.
Allgemein unterscheidet man eine „Nicht-heilkundliche KT“ zur allgemeinen Psychohygiene und Selbsterkenntnis von einer „Heilkundlichen KT“, wie sie z.B. in klinischen Bereichen bei ausgeprägteren psychischen Belastungen angeboten wird.
In beiden Fällen gelten als Grundlage für die KT die Grundsätze von klassischen anerkannten Psychotherapien.