Beate Böhmkes Rede zur künstlerischen Gestaltung der Trost- und Trauerbänke
Von dem gesamten Projekt war ich sofort begeistert:
Ich habe zunächst versucht, mich in die Situation der betroffenen Menschen hineinzuversetzen, die trauern. Dabei tauchten intuitiv aus meiner Fantasie innere Bilder auf, die in Ihrer Umsetzung allerdings nicht nur künstlerischen, sondern auch psychosozialen Anforderungen gerecht werden sollten.
Eine weitere Herausforderung bestand auch darin, dass man nicht nur betrachtet, sondern auch das Gefühl erleben kann, das künstlerische Objekt zu einem bestimmten Zweck zu benutzen, sich darauf zu setzen.
Es ist für mich ein spannendes Experiment, was auch hoffentlich gelingen mag. Ich möchte dem Betrachter aber keine Erklärungen vorgeben, sondern ihm die Möglichkeit bieten, das Objekt unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen.
Ich möchte mit schlichten, aber ausdrucksstarken Symbolen einen intuitiven Raum schaffen, in dem Mitgefühl, Kraft, Wärme und emotionale Freiheit im Fluss des Lebens spürbar wirken können. Archaisch- naive Darstellungen von Elementen wie Erde, Luft und Wasser sollten mit Menschen, Tieren und Pflanzen belebt werden und die Verbundenheit mit ihrer Umwelt betonen. Symbole wie Sonne, Mond und das mit Sternen besetzte All machen uns auch bei aller Schönheit die Begrenzung unserer Wahrnehmung bewusst und führen uns vielleicht zu einer tröstlichen spirituellen Verbundenheit.
So wollte ich zwischen Gegensätzen wie Hell/ Dunkel, Gegenwart/ Vergangenheit eine Brücke bilden, die wie Erinnerungen an historische Funde unvergessliche Einblicke in das Leben unserer Vorfahren gewährt und verbindet. Was weiß man schon genau über die Welt „auf der anderen Seite“, jenseits des Lebens? Vorstellungen, Glaubensrichtungen und Überzeugungen unterscheiden sich diesbezüglich sehr und brauchen ihren Raum und Respekt.
Herzlichen Dank an alle Besucher für Ihre Aufmerksamkeit, an alle am Projekt beteiligten, Dank an die Stadt Gevelsberg, besonders an Herrn Bürgermeister Jacobi für seine Ansprache. Persönlichen Dank an Frau Monika Dammin von der AWO, die mich für diese außergewöhnliche Aufgabe vorgeschlagen und unterstützt hat, Dank an das Hospiz Emmaus (Frau Pesenacker) und besonders auch an den Holzsägekünstler und städtischen Schreiner Herrn Rainer Sprenger. Er hat mir mit Rat und Tat fachmännisch zur Seite gestanden.